Was ist SUPRA? - Entstehungsgeschichte
Das Fachgebiet Suizidprävention blickt in Österreich auf eine lange Tradition zurück: Bereits im Jahr 1910 war die Wiener Rettungsgesellschaft in der Postvention aktiv, Erwin Ringel war im Jahr 1960 einer der Gründerväter der International Association for Suicide Prevention (IASP). In den 1970er Jahren wurde Suizidprävention erstmals explizit in einem Regierungsprogramm erwähnt, Ende der 1990er-Jahre entwickelte Gernot Sonneck den österreichischen Suizidpräventionsplan (Sonneck, 2000). Dennoch war das Feld in Österreich in puncto Zuständigkeiten und Ansätzen fragmentiert und stark vom persönlichen Engagement Einzelner getragen.
Im Jahr 2012 wurde daher vom damaligen Bundesministerium für Gesundheit (BMG) die Koordinationsstelle für Suizidprävention an der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) eingerichtet und das von führenden österreichischen Experten entwickelte nationale Suizidpräventionsprogramm SUPRA (Akronym von Suizid PRävention Austria) aus der Taufe gehoben (BMG, 2011).
Neben ersten Erfolgen (Etablierung Suizidbericht, Webportal, …) zeigte sich aber auch, dass es recht schwierig ist, das SUPRA-Programm in seiner Gesamtheit umzusetzen. Hauptgrund dafür ist, dass das SUPRA-Programm zwar aufzeigt, welche Möglichkeiten und Ansatzpunkte der Suizidprävention in Österreich bestehen, gleichzeitig aber keine Anleitung dazu liefert, was, wann, wo und von wem genau zu tun ist.
Deshalb wurde in den letzten Jahren neben der eingangs beschriebenen Umsetzungsschiene in zahlreichen Unterarbeitsgruppen-Sitzungen des Expertengremiums und in steter Abstimmung mit dem gesamten Expertengremium ein ausführliches Umsetzungskonzept zum SUPRA-Programm erarbeitet (BMASGK Hg. 2019)
